Robotik: Startup ConBotics unterstützt Malerbetriebe mit Maler-Roboter

Ein Mitarbeiter, der flott und zuverlässig arbeitet und nicht mal eine Mittagspause braucht? Das Startup ConBotics macht genau das für Malerbetriebe möglich. Ein Maler-Roboter soll die Unternehmen zukünftig bei der Arbeit unterstützen. Er verfügt über einen Sprüharm und erkennt mithilfe von KI, wo sich Wände, Fenster und Türen befinden. Die Firmen sparen etwa 50 Prozent gegenüber den Kosten für einen regulären Mitarbeiter. Im Interview gibt ConBotics-Gründer Cristian Amaya Gómez Einblicke in ein erstes Kooperationsprojekt mit einem Malerbetrieb.  

Cristian, die Roboter von FigureAI sind gerade omnipräsent in den Medien. Wie müssen wir uns euren Malerroboter vorstellen?  

Auf jeden Fall nicht humanoid. Unser Roboter gleicht eher einem Staubsaugerroboter, der seine Umgebung erkennt und mit ihr interagiert. Wir haben eine mobile Plattform und einen Roboterarm, den wir selbst entwickelt haben. Dort ist eine sogenannte „Airless-Maschine“ angebracht – eine Art Sprühpistole, mit der wir große Flächen sehr effizient mit Farbe versehen können.  

Was unterscheidet euren Roboter von Konkurrenzprodukten aus der Malerbranche? 

Die Bedienung ist sehr einfach. Der Maler muss nicht zum Techniker werden, wie es bei anderen Produkten der Fall ist. Zudem ist unser Roboter modular. Das heißt, er kann ganz einfach auseinandergenommen werden. Das schwerste Teil ist die mobile Plattform. Sie wiegt etwa 60 Kilo. Das ist wesentlich leichter, als alles andere, was unsere Mitbewerber zu bieten haben. Zu zweit kann man den Roboter problemlos in Stockwerke tragen, die nicht mit einem Fahrstuhl erreichbar sind. Insgesamt ist der Roboter mit 130 Kilo außergewöhnlich leicht. Vergleichbare Geräte wiegen mehr als eine halbe Tonne.  

Wie viel schafft der Roboter am Tag? 

Etwa 500 Quadratmeter, also ähnlich viel wie ein Mitarbeiter, der mit der Sprühtechnik arbeitet. Der Unterschied ist, dass der Roboter eben keine Bedürfnisse hat und kein Gehalt haben möchte.  

Kann man den Roboter schon kaufen?  

Im Moment noch nicht. Wir hatten unseren Markteintritt gerade erst Ende April 2024 bei der internationale Leitmesse für Farbe, die FAF-Messe in Köln. Seitdem kann man unseren Roboter mieten. Ab 2025 möchten wir ihn auch verkaufen. Anfragen von Firmen, die mit uns kooperieren möchten, sind also definitiv willkommen.  

Ein erstes Kooperationsprojekt habt ihr schon erfolgreich gemeistert.  

Ja, wir durften an einem Bauprojekt der Firma Strasser in Kassel mitwirken. Das Unternehmen hat großes Interesse an Themen rund um Digitalisierung und war offen für unsere Entwicklung. Wir haben einen Malerbetrieb in der Nähe gefunden, der bereit war, mit uns zusammenzuarbeiten und unseren Roboter noch nicht kannte. Am Anfang war durchaus Skepsis da. Wir konnten den Malermeister aber schlussendlich von unserer Entwicklung überzeugen, weil er gesehen hat, dass er schneller vorankommt, wenn ein Roboter einen Teil der Arbeit übernimmt.  

Sind die Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Robotern eure größte Herausforderung? 

Definitiv. Die Baubranche ist sehr traditionell. Handwerker sind oft Leute, die mit ihren Händen arbeiten wollen. Hinzu kommt, dass viele Angst haben, dass Roboter uns Menschen eines Tages komplett ersetzen könnten. Darum geht es aber nicht. Der Maler ist auf der Baustelle weiter nötig. Er kann aber z. B. schon einen Raum vorbereiten, während der Roboter in einem anderen Raum sprüht und ist somit effektiver. Ein gewisses Durchhaltevermögen ist in der Baubranche also definitiv eine Eigenschaft, die Startups mitbringen müssen.  

Was habt ihr für die Zukunft geplant?  

Dadurch, dass unser System modular ist, können wir es auch für andere Gewerke weiterentwickeln. Gemeinsam mit unserem Partner Triflex arbeiten wir an einer Lösung für die Bodenbeschichtung. Denkbar sind aber auch Tätigkeiten wie Schleifen, Putz- oder Spachtelmasse auftragen. Und es gibt einige Unternehmen, die dafür durchaus offen sind. Sie werden belohnt werden, denn durch die Robotik sind sie ihren Mitbewerbern langfristig einen Schritt voraus. 

Kontakt

Webseite: www.conbotics.com

LinkedIn: Cristian Amaya Gómez

Disclaimer: Die Ambi-Vest UG (haftungsbeschränkt) ist an der ConBotics GmbH beteiligt und steht in einer engen Beziehung zu Ambivation.

Über Ambivation

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