Kollaboratives Text-Editing: SciFlow erobert Markt mit Unterstützung von Lehmanns Media

Gemeinsam, aber ortsunabhängig an Texten arbeiten zu können – seit der Corona-Pandemie ist das wichtiger denn je zuvor. Kein Wunder, dass Wissenschaftler und Studierenden in über 80 Ländern inzwischen die neue Software SciFlow nutzen, um kollaborativ und datensicher Texte zu erstellen! Wir hatten die Chance, mit SciFlow-Mitgründer Carsten Borchert zu sprechen. Im Interview berichtet er über die Kooperation von SciFlow und Lehmanns Media und erklärt, warum es sich gerade in der schnelllebigen Startupbranche lohnt, an den eigenen Visionen festzuhalten.

Herr Borchert, können Sie für unsere Leser kurz zusammenfassen, was die Besonderheiten von SciFlow sind und welche Zielgruppen Sie ansprechen?

SciFlow ist ein Texteditor für Studierende und Forschende, mit dem es besonders einfach ist, wissenschaftliche Arbeiten zu schreiben. Man kann auf Klick automatisch formatieren, das Referenzmanagement ist besonders einfach und wir legen großen Wert darauf, kollaboratives Arbeiten auch unter Aspekten der Datensicherheit zu ermöglichen. Mit unserem Produkt richten wir uns vor allem an Universitäten, die ihren Angehörigen digitale Services für verteiltes Arbeiten zur Verfügung stellen wollen.

Sie wurden von Contentshift zum Content-Startup des Jahres 2020 gekürt. Was denken Sie, hat die Jury überzeugt?

Wir haben uns ehrlich gesagt schon zum zweiten Mal beworben. Nach der Gründung von SciFlow 2016 sind wir im Wettbewerb 2017 nicht über die erste Runde hinaus gekommen. 2020 waren wir mit unserer Idee viel weiter bzw. hatten wir ein fertiges Produkt und konnten Kunden sowie Umsätze vorweisen.

Zum anderen ist es so, dass wir eine relativ große Vision verfolgen: Wir wollen DER wissenschaftliche Texteditor werden, der weltweit von Studierenden und Forschenden genutzt wird.

Wie überzeugen Sie Universitäten, Ihr Produkt zu nutzen?

Wir haben einen Kooperationspartner für Vertrieb und Marketing: Lehmanns Media. Das Unternehmen ist übrigens auch in der Contentshift-Jury vertreten. Lehmanns Media hilft uns dabei, bei den Unis bekannt zu werden und Kontakte zu knüpfen, z. B. über Messen, hausinterne Veranstaltungen, Webseiten und Newsletter.

Wir stellen SciFlow anschließend in Webinaren vor. Oft haben wir es dabei mit den Bibliothekaren der Hochschulen zu tun, die sich um die Literaturverwaltungsprogramme kümmern, oder mit den Mitarbeitenden der Rechenzentren, die für die Software-Anschaffung zuständig sind.

Wie kam es zur Kooperation mit Lehmanns Media?

Als einer der führenden Bibliotheksausstatter in Deutschland war Lehmanns Media für uns schon seit längerem ein idealer Ansprechpartner, um Kontakte in die Hochschulen aufzubauen. Durch Contentshift konnten wir unseren Kontakt bei diversen Workshops und Pitches intensivieren. Unsere Vertriebskooperation ist inzwischen sehr gut angelaufen. Außerdem hat Lehmanns Media in unser Unternehmen investiert bzw. Anteile erworben.

Können Sie trotzdem noch Ihre eigenen Entscheidungen treffen?

Ja, mein Mitgründer und ich halten immer noch den Großteil der Anteile und sind in dieser Hinsicht weiterhin selbständig unterwegs. Aber natürlich tauschen wir uns sehr intensiv mit unseren drei Gesellschaftern aus, zu denen neben Lehmanns Media, Books on Demand und der Business Angel Sven Fund zählen. Alle drei haben Ideen und Anregungen, die wir gern einfließen lassen. Man muss dazu sagen, dass das nicht nur irgendwelche Kapitalgeber sind, sondern erfahrene Investoren aus unserer Branche. Die wissen wie’s gemacht wird!

Würden Sie anderen Startups empfehlen, brancheninterne Investoren zu suchen?

Nein, das kann man nicht pauschal sagen. Beim Thema Finanzierung sollte jedes Startup seinen eigenen Weg finden.

Inzwischen sind Sie sehr erfolgreich. Auf dem Weg dorthin wurde Ihnen aber einiges an Durchhaltevermögen abverlangt. Welchen Tipp haben Sie für andere Startups?

Ja, wir haben relativ lange bis zur ersten Finanzierungsrunde gebraucht – mehr als 4 Jahre. Deshalb kann ich Startups nur empfehlen, ihre Ideen konsequent weiter zu verfolgen und sich nicht vom Pfad abbringen zu lassen. Man muss nicht jeden Rat befolgen oder jeden Hinweis akzeptieren und umsetzen. Dennoch ist es natürlich unglaublich hilfreich, Feedback einzuholen. Das große Ziel im Blick zu behalten, sollte aber das Wichtigste sein.

Kontakt

Webseite: sciflow.net

LinkedIn: Carsten Borchert

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.