Europaweites, markenunabhängiges Ladenetzwerk: Wie das Startup IONITY durch Kooperationen die E-Mobilität vorantreibt

Elektromobilität steht und fällt mit einer verlässlichen Ladeinfrastruktur. Genau hier setzt das Münchener Startup IONITY an: Das 2017 gegründete Joint Venture der BMW Group, Ford Motor Company, Hyundai Motor Group, Kia, Mercedes-Benz AG und Volkswagen Group mit Audi und Porsche sowie Global Infrastructure Partners (GIP), ein Teil von BlackRock, als Finanzinvestor, betreibt über 700 Ladeparks in 24 Ländern und gilt als Schrittmacher einer neuen, alltagstauglichen Mobilität. In diesem exklusiven Interview mit IONITY Partnerships Marketing Manager Thomas Stephenson erfahren Sie, wie es dazu kam, was das Unternehmen von anderen Anbietern unterscheidet – und warum Partnerschaften mit Marken wie L’Osteria oder Village Hotels entscheidend sind, um Elektromobilität noch stärker in den Alltag zu integrieren. Außerdem geht es um IONITY Fleet – eine Lösung, mit der das Unternehmen gezielt den wachsenden Bedarf an nachhaltigen Mobilitätsangeboten für Unternehmensflotten adressiert.

Thomas, wie kam es zur Gründung von IONITY und was unterscheidet euch von anderen Anbietern für elektrisches Laden von Fahrzeugen?  

IONITY wurde 2017 als Joint Venture führender Automobilhersteller mit dem Ziel gegründet, Elektromobilität auf Langstrecken entlang der Hauptverkehrsadern und in urbanen Räumen alltagstauglich zu machen. Unser Ansatz war von Anfang an ein europäischer: Wir wollten ein flächendeckendes, marken unabhängiges, zuverlässiges Ladenetzwerk für Elektrofahrzeuge in ganz Europa bereitstellen, das ausschließlich mit erneuerbarer Energie betrieben wird.

Was uns unterscheidet, ist die Kombination aus schnellster Ladeleistung, europäischer Reichweite und konsequenter Nachhaltigkeit. Wir betreiben alle unsere Stationen mit 100 % erneuerbarer Energie. In Punkto Schnelligkeit werden ab Winter 2025/26 bei uns Systeme mit bis zu 600 kW verfügbar sein und die bereits heute mindestens 350 kW schnellen Ladesäulen ergänzen. Damit lässt sich eine Reichweite von 300 km in weniger als acht Minuten laden.

Partnerships Marketing Manager Thomas Stephenson

Heute kooperiert ihr mit namhaften Partnern und bietet euren Service in ganz Europa an. Was war die größte Herausforderung auf diesem Weg? 

Eine der größten Herausforderungen war, ein einheitliches Ladeerlebnis in ganz Europa zu schaffen. Unterschiedliche nationale Vorschriften, technische Standards und Genehmigungsverfahren müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Gleichzeitig erfordert der Aufbau eines Hochleistungsnetzes erhebliche Investitionen in Technologie und Infrastruktur.

Seit diesem Jahr kooperiert ihr mit der L’Osteria. Wie kam es denn dazu? Gibt es noch andere Ketten, mit denen ihr kooperiert?  

Die Kooperation mit L’Osteria ist ein tolles Beispiel dafür, wie wir das Laden stärker in den Alltag der Menschen integrieren. Während das Fahrzeug lädt, können unsere Kund:innen ein hochwertiges Essen genießen. So wird der Ladehalt zur genussvollen Pause.

Ein erster Meilenstein dieser Zusammenarbeit wurde in Rosbach vor der Höhe im Großraum Frankfurt erreicht. Dort haben wir sechs neue Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung von jeweils bis zu 350 Kilowatt auf dem Parkplatz der L’Osteria Filiale in der Carl Benz Straße in Betrieb genommen.

Bereits zuvor haben wir Schnellladesäulen an L’Osteria Standorten installiert, unter anderem in Bruchsal, Bornheim, Marl, Castrop Rauxel und Bernau am Chiemsee. Diese bestehenden Standorte sind Teil der Partnerschaft.

Mit L’Osteria haben wir einen Partner gefunden, der wie wir auf Qualität, Gastfreundschaft und Kundennähe setzt. Strategisch platzierte Schnellladestationen an frequentierten Standorten tragen zur Akzeptanz der Elektromobilität bei und sind die ideale Antwort auf die steigende Nachfrage nach Ladeinfrastruktur, insbesondere in urbanen Räumen.

Eine anderer wichtiger Partner sind z.B. die Village Hotels in UK. Hier kooperieren wir, um den Village Hotel Gästen an allen 33 Hotels jeweils mindestens 12 Ladsäulen mit bis zu 350kW Leistung zu versorgen. Eine der Besonderheiten hier ist, wie bei L’Osteria auch, dass alle Ladepunkte auch für nicht-Kunden 24/7 zur Verfügung stehen.

Jeroen van Tilburg (CEO) und Torsten Kiedel (CFO) bei IONITY

Das klingt wirklich beeindruckend! Warum ist es für euch wichtig und sinnvoll, solche Partnerschaften einzugehen?  

Partnerschaften sind entscheidend, um E-Mobilität inklusive Ladeinfrastruktur langfristig und sinnvoll zu verankern. Wir möchten Lademöglichkeiten dort schaffen, wo Menschen ohnehin Zeit verbringen. So wird Elektromobilität selbstverständlich und alltagstauglich.

Gleichzeitig profitieren beide Seiten: Unsere Partner erweitern ihr Angebot um einen nachhaltigen Service, während wir neue Zielgruppen erreichen. Das Ergebnis ist eine klassische Win-win-Situation.

Mit IONITY Fleet habt ihr eine Lösung speziell für Unternehmensflotten auf den Markt gebracht. Wie muss man sich das vorstellen? Wie profitieren die Unternehmen von eurem Service? 

Mit IONITY Fleet erschließen wir einen neuen Markt und reagieren auf die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen für Unternehmen. Flotten machen mehr als die Hälfte der jährlich in Europa verkauften Neufahrzeuge aus. Ihr Wandel zur Elektromobilität ist also zentral für die Dekarbonisierung des Verkehrs.

IONITY Fleet bietet wettbewerbsfähige Ladepreise, flexible Tarifmodelle und eine zentrale Abrechnung, die Flottenmanager:innen entlastet und volle Kostenkontrolle ermöglicht. Mit über 700 hochwertige Ladeparks und mehr als 5.000 HPC-Punkte in 24 europäischen Ländern verkürzt IONITY die Ladezeiten erheblich und steigert die Produktivität von Unternehmensflotten. Da wir 100 % erneuerbare Energie nutzen, unterstützen wir zudem die Nachhaltigkeitsziele unserer Kund:innen.

Ein Highlight ist unsere RFID-Karte für Unternehmen, die einen nahtlosen Zugang zu allen IONITY-Stationen in Europa ermöglicht, ohne separate Authentifizierung oder Anmeldung. Große Flotten mit über 250 Fahrzeugen können die Karte im eigenen Corporate Design gestalten und so zusätzlich in ihre Markenwelt integrieren.

Kontakt

Webseite: www.ionity.eu

LinkedIn: Jeroen van TilburgTorsten Kiedel