Fashion Tech: Spreadshirt als Investor und Kooperationspartner von Startups

Textilien und Merchandise mit selbst gestalteten Designs und Aufschriften online bestellen – mit diesem Konzept traf Spreadshirt in den frühen 2000ern einen Nerv und wurde binnen kurzer Zeit zu einem der erfolgreichsten Startups Europas. 20 Jahre später gehört die Spread Group zu den etablierten Brands der deutschen Mode- und Textilindustrie. Ein Umsatz von 169 Millionen Euro (2020) in 170 Ländern spricht für sich. Um Innovation weiter voranzutreiben, hat das Unternehmen ein eigenes Startup-Programm – Spread Ventures – ins Leben gerufen. Wir haben mit Robin Nitsch, Head of Ventures and Innovation, über die Hintergründe und die aktuelle Kooperation mit dem Startup Living Ink gesprochen.

 

Robin, welche Motivation steckt hinter eurem Startup-Programm?

Bei Spread Ventures stehen die Kernwerte im Mittelpunkt, die wir bei Spreadshirt seit unseren Anfangszeiten verfolgen: Technologie und Innovation als Treiber von Unternehmensentwicklung. Als Investor und Kooperationspartner können wir junge Talente und Game Changer im Bereich Fashion Tech unterstützen und gleichzeitig Knowhow in unser Unternehmen holen, um selbst wieder stärker als Innovationsführer sichtbar zu werden.

Wie findet ihr passende Startups und nach welchen Kriterien wählt ihr Kooperationspartner aus?

Unsere Partner finden wir auf allen möglichen Kanälen, bei Startup Events und auf Textilmessen, auf LinkedIn oder über Empfehlungen aus unserem Netzwerk. Unser besonderes Augenmerk liegt dabei auf Firmen aus den Bereichen Fashion Tech, Creator Economy, Circular Fashion und Digital Fashion. Als Investor sind wir vor allem an spannenden Technologien interessiert. Bei Kooperationen schauen wir eher darauf, ob wir und das Startup uns gegenseitig weiterbringen können und unser operatives Geschäft von der Technologie profitiert.

Wie sind eure Kooperationen jenseits von Investments ausgestaltet?

Ich bin sehr froh, dass wir bei Spread Ventures viel Gestaltungsfreiraum haben und wirklich flexibel schauen können, welche Art der Zusammenarbeit sich jeweils am besten eignet. Je nach Produkt bringen wir die Gründer mit den passenden Ansprechpartnern bei uns zusammen. Ziel ist es immer, gemeinsam etwas auszuprobieren und dann zu schauen: Genügt das unseren Qualitätsansprüchen? Lässt sich das hochskalieren? Und gibt es überhaupt eine Nachfrage?

Einer eurer Kooperationspartner ist Living Ink. Was hat dich persönlich an diesem Startup begeistert?

Living Ink stellt nachhaltige, CO2-absorbierende Tinte aus Mikroorganismen her. Für mich war das Spannende, dass wir sehr schnell ausprobieren konnten, wie das ankommt. So haben wir im Sommer 2023 das Team des Leipziger MACHN-Festivals mit T-Shirts auf Basis von Living Ink ausgestattet.

Gab es besondere Hürden, die ihr bei dieser Kooperation überwinden musstet?

Ja, die Tinte weist ein paar Besonderheiten auf, die weitere Tests nötig machen. Sie ist z. B. noch nicht für den Digitaldruck geeignet, den wir bei der Massenproduktion nutzen, da die Tinte zunächst nur im Siebdruckverfahren angewendet werden kann. Wir schauen jetzt, wie wir das Produkt gemeinsam weiterentwickeln können. Für Kunden, die sagen, dass ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist, können wir dank Living Ink heute bereits neben T-Shirts in bester Biobaumwolle auch einen besonders umweltfreundlichen Aufdruck anbieten.

Kannst du uns einen Ausblick geben? Was ist deine aktuelle Vision für das Startup-Programm von Spreadshirt?

Jetzt geht es darum, unser Portfolio und unser Team weiter auszubauen. Wir hoffen, dass wir mit unserer Arbeit auch andere Unternehmen inspirieren, neuen Technologien zu nutzen und nachhaltiger zu agieren.

Kontakt

Website: www.spread.ventures

LinkedIn: Robin Nitsch

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.