Forschungsarbeit zur Entwicklung eines Kooperationscanvas am Beispiel der Automobilwirtschaft

Im Rahmen seines seines Master-Studiums an der ESB Business School in Reutlingen forschte Robin Neff an der Validierung und Entwicklung eines Kooperationscanvas am Beispiel der Automobilbranche. Mit der Fragestellung wie Kooperationen erfolgreicher werden können und wie ein Co-Canvas dazu methodisch beitragen kann beschäftigt sich auch Ambivation und hat die Arbeit daher unterstützt. Im folgenden Artikel stellt Robin seine Vorgehensweise und Ergebnisse vor. Inzwischen arbeitet Robin im Corporate Venture Capital Bereich.

Key-Takeaways:
– It‘s all about the Problem: Löst das Pilotprojekt kein relevantes Problem, wird es scheitern!
– Startup-Problem-Fit: Hat das Startup den entsprechenden Reifegrad, um das Problem über den Piloten hinaus zu lösen?
– Fail fast: Startet so schnell wie möglich, um herauszufinden, ob das Startup in der Lage ist das Problem zu lösen

Was ist die Herausforderung?
Die Kooperation von Startups und Konzernen scheint aufgrund komplementärer Fähigkeiten vielversprechend. Dennoch sind beide Seiten oftmals unzufrieden mit dem Verlauf der Zusammenarbeit. Deshalb empfehlen in der Literatur mehrere Autoren der Initiierungsphase mehr Aufmerksamkeit und Struktur zu verleihen. Abgeleitet davon wurde in der Masterarbeit das Ziel verfolgt, ein Cooperation Canvas zu entwickeln, welches im Rahmen der Initiierungsphase von Pilotprojekten zwischen Startups und Automotive OEMs eingesetzt werden kann.

Wie wurde das Ziel erreicht?
Um das beschriebene Ziel zu erreichen, werden im ersten Schritt allgemeine Erfolgsfaktoren von Kooperationen zwischen Startups und Großunternehmen durch eine systematische Literaturrecherche identifiziert. Darauf aufbauend werden mithilfe von zehn Experteninterviews die spezifischen Erfolgsfaktoren während der Initiierungsphase von Pilotprojekten zwischen Automotive OEMs und Startups erhoben. Die erfassten Daten werden durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Resultierend aus der Diskussion von Forschungsstand und Empirie wird das Cooperation Canvas entwickelt.

Was sind die zentralen Ergebnisse?
Durch die systematische Literaturrecherche werden vier zentrale Erfolgsfaktoren von Kooperationen zwischen Startups und Großunternehmen identifiziert. Die auf Basis der Literatur ermittelten Ergebnisse können durch Experteninterviews und der anschließenden Auswertung auf sieben Haupt- und 25 Unterkategorien weiter ausdifferenziert werden. Resultierend aus der Diskussion der allgemeinen und spezifischen Erfolgsfaktoren stellen sich die Kategorien: Problem, Lösung, Pilotziele und Erfolgsmetriken, Vision, Startup- Problem-Fit, Skin in the Game sowie Stakeholder als die wesentlichen heraus. Die genannten Kategorien bilden das inhaltliche Gerüst, für das im Ziel der Arbeit beschriebene Cooperation Canvas. Damit der Anwender bei der Bearbeitung der genannten Canvas-Felder unterstützt wird, werden die identifizierten Unterkategorien als Leitfragen im jeweiligen Feld formuliert. Dadurch kann dem Nutzer ein intuitives und auf die wesentlichen Punkte reduziertes Template an die Hand gegeben werden, um zukünftige Pilotprojekte erfolgreich meistern zu können.

 

Iteration des Kooperationscanvas basierend auf Interviews in der Automotivebranche

 

Über den Autor:
Robin Neff (Linkedin) sammelte in einem Innovation Lab eines Automobilzulieferers erste Erfahrungen im Startup-Ökosystem. Nach Abschluss seines Studiums an der ESB Business School in Reutlingen arbeitet er im Corporate Venture Capital.

 

 

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.