Open Innovation mit Startups: Wer kann das? Und wie funktioniert das?
Innovation – ja, aber wie? Mit der Globalisierung und der Digitalisierung haben sich die Spielregeln der Unternehmenswelt grundlegend verändert. Wer Bestand haben will, muss bereit zum Wandel sein. Nicht Stärke und Erfahrung allein sind entscheidend, sondern vor allem Anpassungsfähigkeit. Viele Firmen suchen deshalb nach Möglichkeiten, das Thema Innovation systematisch in ihren Unternehmensalltag zu integrieren. Eine Lösung dafür sind „Open Innovation“-Prozesse, bei denen gezielt externe Akteure wie Startups herangezogen werden, um den eigenen Horizont zu erweitern, neue Ideen zu entwickeln und Veränderungen voranzutreiben.
Definition: Open Innovation – Was ist das?
Der Begriff „Open Innovation“ steht für Maßnahmen, bei denen sich Unternehmen ganz bewusst nach außen öffnen, um Innovationsprozesse in Gang zu bringen. Das „open“ lässt sich dabei im doppelten Sinne verstehen: als Offenheit für völlig neue Ideen und Lösungen und als Offenheit gegenüber externen Experten und Startups, die ihre eigene Perspektive auf die Herausforderungen mitbringen, mit denen das jeweilige Unternehmen sich gerade beschäftigt.
Der vorliegende Beitrag fokussiert sich auf die sogenannte „Outside-in Open Innovation“, bei der es darum geht, Ideen von außen für Unternehmen einzuholen. Darüber hinaus kann Open Innovation auch als Prozess definiert sein, in dem eine Firma eigene Innovationen, z. B. in Form von Lizenzen, anderen Partnern zur Verfügung steht. In diesem Fall sprechen Experten von „Inside-out Open Innovation“.
- Perspektivwechsel
Wer schon lange in der gleichen Organisation tätig ist, kennt das Problem: Der „interne Blick“ versperrt die Sicht auf das große Ganze und manchmal auch auf naheliegende Lösungen, die für externe Innovatoren besser sichtbar sind. Der Austausch mit den externen Experten und Startups hilft, die Perspektive zu wechseln und die eigenen Probleme aus einer neuen Sichtweise zu betrachten.
- Expertise
Die meisten Branchen wandeln sich inzwischen so schnell, dass es für Entscheider, aber auch für interne Spezialisten oft gar nicht mehr möglich ist, über alle neuen Entwicklungen informiert zu bleiben oder gar, diese direkt in das Unternehmen zu integrieren. Deshalb lohnt es sich, Expertise von außen einzuholen. Gerade Startups können sich aufgrund ihrer Flexibilität extrem schnell und tief in Problemfelder einarbeiten und ungeahnte Lösungen finden. Durch Open Innovation können etablierte Unternehmen von dieser Expertise profitieren.
- Vernetzung
Niemand muss jedes Problem allein lösen können. Entscheidend ist aber, jemanden zu kennen, der im Zweifelsfall helfen kann. Durch Open Innovation Prozesse, wie z. B. Startup Challenges, können Unternehmen nicht nur punktuell Zugang zu neuen Lösungen gewinnen, sondern ein Netzwerk zu Startups und Experten aus verschiedenen relevanten Fachbereichen und Branchen aufbauen, von dem sie auch in Zukunft profitieren.
- Flexibilität
Open Innovation Prozesse können individuell gestaltet werden und ermöglichen Unternehmen, sich ein umfassendes Bild von Lösungen in einem Problemfeld zu machen, bevor sie sich z. B. für ein konkretes Produkt oder einen Kooperationspartner entscheiden. Dies kann etwa im Zuge eines Startup-Match-Makings oder einer Startup-Challenge geschehen.
- Tempo
Durch Open Innovation-Prozesse können Unternehmen Innovationen in vieler höherer Geschwindigkeit vorantreiben als mit eigenen Entwicklungsabteilungen. Das kann ihnen gegenüber Mitbewerbern einen Marktvorteil verschaffen, der sie wiederum in die Lage versetzt, noch innovativer zu werden und ihre Stellung weiter zu sichern.
- Qualität
Viele Organisationen wollen Innovation, frachten deren Entwicklung und Umsetzungen jedoch Mitarbeitenden quasi als „Zusatzaufgabe“ auf. Das führt schnell zu Überlastung. Die gewünschten Prozesse gehen dann nicht zügig genug voran und die Ergebnisse lassen an Qualität vermissen. Erfahrene Matchmaker wie Ambivation kennen das Startup-Ökosystem genau und können für Unternehmen die besten Experten zur Lösung eines Problems finden.
Open Innovation – Wer kann das?
Grundsätzlich können alle Firmen von kleinen und mittelständischen Unternehmen, über Startups bis hin zu großen Konzernen Teilnehmer von Open Innovation Prozessen sein – sowohl als innovationsgebender wie auch als innovationsannehmender Part.
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie Innovationsmanager in den Unternehmen können z. B. einen Wettbewerb oder einen Startup Challenge initiieren oder selbst Ausschau nach Ausschreibungen halten, bei denen sich Innovationen aus dem eigenen Unternehmen einbringen und vermarkten lassen. Wer über keine Expertise für Innovation im eigenen Unternehmen verfügt, hat die Möglichkeit, externe Experten wie die Matchmaker von Ambivation zu Rate ziehen. Diese begleiten den Innovationsprozess von der Planung bis hin zur Umsetzung.
Strategien für Open Innovation
Eine Startup-Challenge ist einer der einfachsten und schnellsten Wege, um einen Open Innovation Prozess in Gang zu bringen. Dabei handelt es sich um eine Art Wettbewerb, in dessen Rahmen Startups gebeten werden, ihre Ideen und Lösungen einzureichen.
Damit eine Startup Challenge funktioniert, müssen Anreize für die teilnehmenden Startups geschaffen werden. Bei großen Konzernen reicht mitunter die Aussicht, Auftragnehmer eines renommierten Unternehmens zu sein. Kleine und mittelständische Unternehmen sollten im Vorfeld eine Strategie entwerfen, damit sie von potenziellen Teilnehmern wahrgenommen werden und diese sich Zeit für die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Problemfeld und einer Bewerbung nehmen.
Im Zweifelsfall ist es auch hier ratsam, Experten wie Innovationsmanager oder die Matchmaker von Ambivation für die Prozessbegleitung an Bord zu holen. Denn sowohl bei einer Challenge, bei der sich wenige Teilnehmer bewerben, als auch bei einem Wettbewerb mit viel Rücklauf liegt eine besondere Herausforderung in der Einordnung und Beurteilung der eingereichten Vorschläge sowie der darauffolgenden Kooperationsanbahnung. Eine Startup-Challenge sollte deshalb immer auch mit Startup-Scouting verbunden sein.
Beim Startup-Scouting geht es um die gezielte Suche nach dem idealen Kooperationspartner für einen im Unternehmen identifizierten Bedarf. Dabei kommt es nicht nur darauf an, das Startup-Ökosystem in verschieden Branchen oder Themenfeldern zu kennen, sondern auch darauf, Veränderungen und Trends im Blick zu haben. Ohne professionelle Unterstützung ist das nur schwer möglich und die Gefahr von Fehlentscheidungen bzw. Fehlinvestionen groß.
Das Expertenteam von Ambivation begleitet Unternehmen deshalb von der Marktanalyse über die Auswahl passender Startups bis hin zur Entscheidung für einen geeigneten Kooperationspartner und die Form der Kooperation. Zudem können Unternehmen während der Anbahnung und des gesamten Kooperationsprozesses Unterstützung von Ambivation in Anspruch nehmen und sich beraten lassen. Auch ein regelmäßiges Monitoring bestimmte Marktsegmente ist bei Bedarf möglich.
- Startup-Kooperation
Viele größere Unternehmen und Konzerne arbeiten bereits seit Jahren mit Startups zusammen, um Innovation im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Einige beteiligen sich an Accelerator-Programmen oder initiieren diesen sogar selbst. Andere richten Co-Working-Spaces ein, um Zugang zu einer jungen Generation von Kreativen und Gründern sowie deren Ideen und Technologien zu gewinnen. Viele werden Venture Clients oder Investoren.
Für alle liegt eine besondere Herausforderung darin, passende Kooperationspartner zu finden, die das, was sie versprechen, auch tatsächlich leisten können. Kein leichtes Unterfangen in einer täglich wachsenden Startup-Welt! Matchmaker wie Ambivation unterstützen die Unternehmen deshalb dabei, aus 1000 Startups relevante Lösungen zu filtern und die effizienteste sowie risikoärmste Kooperationsform für das jeweilige Anliegen zu finden.
- Projekte
Insbesondere für öffentliche Organisationen und Hochschulen bietet es sich an, Innovation im Rahmen von Projekten bzw. über Projektstellen einzuholen. Diese bieten die Möglichkeit, Schwerpunkte auf Themen etwa in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu legen, ohne dafür sofort feste Stellen schaffen zu müssen. Viele Projektideen können durch Mittel aus öffentlichen Fördertöpfen realisiert werden. Es obliegt also der jeweiligen Organisation, sich hier gut zu informieren und fristgerecht zu bewerben.
Damit sich externe Experten für Projekte bzw. Projektstellen interessieren, kommt es jedoch darauf an, diese attraktiv zu gestalten. Dafür sollte eine gewisse Offenheit in der Ausgestaltung bestehen, die Wissenschaftlern und Spezialisten die Chance bietet, eigene Forschungsvorhaben im Rahmen des Projektes weiterzuentwickeln oder gar umzusetzen.
- Netzwerke
Netzwerke können ein hervorragendes Mittel sein, um Innovation voranzutreiben. Unternehmen, die in Netzwerken zusammenarbeiten, verfügen häufig über große Schlagkraft, weil ihre Expertise sich ergänzt und sie im Rahmen ihrer Kooperation auch finanziell in der Lage sind Vorhaben zu realisieren, die Einzelkämpfer nicht stemmen könnten.
Im Rahmen solcher Netzwerke können verschiedenste Organisationsformen, darunter Startups, KMUs, Konzerne und Hochschulen tolle gemeinsame Projekte auf die Beine stellen.
Herausforderung von Open Innovation
Die größte Herausforderung, wenn es um die Entwicklung und Umsetzung von Innovation geht, ist der Faktor Mensch. Das betrifft zum einen die Unternehmenskultur in den Firmen, die nach Innovation streben, zum anderen aber auch jeden Einzelnen, der von der jeweiligen Veränderung betroffen ist.
In einer Unternehmenskultur, die nicht offen für Veränderung oder auch für Fehler ist, kann es schwer sein, Innovation zu etablieren. Und Menschen, die sich möglicherweise seit Jahren oder gar Jahrzehnten an bestimmte Prozesse gewöhnt haben, fällt es selbstverständlich nicht leicht, sich umzustellen.
Insofern ist es besonders wichtig, bei der Umsetzung von Open Innovation den Fokus nicht nur auf die Technologie zu setzen, sondern das Team von Anfang an in den Transformationsprozess einzubeziehen. Das bedeutet insbesondere, gut zuzuhören und die Perspektiven und Probleme aller Mitarbeiter ernst zu nehmen.
Über Ambivation
Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.