Venture Client / Venture Clienting – Was ist das und wer kann das?

Venture Client – diesen Begriff haben vielleicht auch Sie in letzter Zeit des Öfteren gehört. Doch was verbirgt sich genau dahinter? Und lohnt es sich für Sie, mit Ihrem Unternehmen selbst zum Venture Client zu werden? In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie dazu wissen sollten.

Venture Client – Was deutet das?

Venture Clients sind Unternehmen, die gezielt Kunden der ersten Stunde von Startups werden, die innovative Lösungen für die jeweilige Branche entwickeln. Geprägt wurde der Begriff – in Anlehnung an Venture Capital  – von Gregor Gimmy, Co-Founder und Managing Director bei 27pilots. Venture Clienting birgt gewisse Risiken, weil gerade bei jungen Startups noch nicht sicher ist, dass diese auch langfristig überleben, aber es bringt auch zahlreiche Vorteile mit sich.

Vorteile von Venture Clienting bzw. einer Kundenbeziehung mit Startups auf einen Blick

  1. Venture Clients profitieren als erste von neuen Lösungen und innovativen Ideen für ihre Branche und sind dadurch Mitbewerbern einen Schritt voraus.
  2. Venture Clients können brandneue Produkte nicht nur kaufen, sondern auch deren weitere Entwicklung prägen und unterstützen.
  3. Venture Clients treiben die Innovation im eigenen Unternehmen voran, indem sie neue Startup-Produkte direkt in ihre Entwicklungsabteilung und ihre Arbeitsprozesse integrieren.
  4. Venture Clienting ist viel unkomplizierter und schneller als ein Joint Venture oder gar der Kauf von Startups, weil langwierige Abstimmungsprozesse und rechtliche Schritte wegfallen.
  5. Venture Clients können durch den im Vergleich zur Beteiligung geringeren rechtlichen, finanziellen Aufwand Innovationen des Marktes leichter für sich nutzen, ohne dabei hohe Risiken einzugehen.
  6. Venture Clients können auch Unternehmen werden, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, um als Investoren aufzutreten.

Welche Unternehmen können Venture Clients werden?

Die gute Nachricht lautet: Venture Clients, also im Prinzip Kunden von Startups, können alle Unternehmen werden – vom Mittelständler bis zum großen Konzern. Auch Startups selbst haben die Möglichkeit, Venture Clients zu werden, wenn sie innovative Produkte anderer Unternehmen kaufen, um ihr eigenes Business voranzutreiben. Um in vertrauenswürdige Startups und sinnvolle Produkte zu investieren, ist es jedoch wichtig, sich Expertise an Bord zu holen. Das kann in Form der Gründung einer eigenen Venture Client Unit geschehen oder durch die Kooperation mit erfahrenen Startup-Matchmakern, die die Anforderungen etablierter Unternehmen ebenso kennen wie das Startup-Ökosystem.

Wie gehen Konzerne vor, die Venture Clients werden möchten?

Für Konzerne kann es sinnvoll sein, eine eigene Venture Client Unit zu gründen. Diese fungiert als Schnittstelle zwischen den Startups bzw. dem Startup-Ökosystem und den einzelnen Abteilungen, die innovative Lösungen in ihre Prozesse integrieren möchten. Unternehmen, die eigene Venture Client Units gegründet haben, sind z. B. BMW (BMW Startup Garage), Bosch (Open Bosch) und Siemens Energy (Siemens Energy Ventures).

Diese Einheiten sind nicht nur darauf spezialisiert, geeignete Startups zu finden, sondern helfen auch, die kulturellen Hürden, die es bei der Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und jungen Startups geben kann, zu überwinden.

Um Venture Client Units zu gründen, benötigen die Firmen jedoch Expertise im Bereich Innovation und Startups. Ist diese im eigenen Haus noch nicht vorhanden, empfiehlt es sich, die Mitarbeitenden nicht das Rad neu erfinden zu lassen, sondern erfahrene Startup-Experten und Innovationsmanager einzustellen oder auf externe Dienstleister zurückzugreifen.

Wie können kleine und mittlere Unternehmen zu Venture Clients werden? 

Venture Clienting lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen. Gerade in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung können Startups ihnen wertvolle Lösungen bieten, die helfen, Prozesse zu beschleunigen, neue Mehrwerte für Kunden zu bieten oder das Team in Zeiten des Fachkräftemangels zu entlasten.

Gleichzeitig stehen KMUs vor der Herausforderung, dass sie gegenüber Konzernen nur auf begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen zurückgreifen können, wenn es um die Entscheidung für den Kauf von Startup-Produkten geht.

Um Venture Client zu werden und dabei Risiken zu vermeiden, sollten die Firmen deshalb mit Experten zusammenarbeiten, die sich in der Startupszene auskennen und den gesamten Prozesse begleiten können.

Wie unterstützt Ambivation Unternehmen, die Venture Clients werden möchten?

Als Matchmaker für Startups und etablierte Unternehmen unterstützen wir Firmen weltweit, die von den innovativen Ideen und Lösungen der Startupszene profitieren möchten. Wir begleiten unseren Kunden von der Planung, über die Identifikation geeigneter Startups bis hin zur Entscheidung für eine passende Kooperationsform, sei es bspw. eine Kundenbeziehung, eine Beteiligung oder sogar die Übernahme des Unternehmens. Je nach Bedarf unterstützen wir unsere Auftraggeber im Aufbau einer Venture Client Unit, helfen bei konkreten Herausforderungen oder übernehmen als externer Partner Aufgaben der Venture Client Units bspw. durch Startup Scouting, die Organisation einer Startup Challenge oder unsere Startup Scouting Softwarelösung. Sie wollen mehr über unsere Angebote und Lösungen erfahren? Sprechen Sie uns an.

Partner statt Mitbewerber – erfolgreiche Kooperationen von Startups und etablierten Unternehmen

Bei unserer täglichen Arbeit erleben wir immer wieder, wie aus der Kooperation von Startups und etablierten Unternehmen einzigartige Synergien entstehen. Venture Clienting führt zu einer Win-Win-Situation, wenn es gut gemacht wird und passende Partner zueinander finden.

Sie sind neugierig geworden und möchten gern mehr darüber erfahren, wie etablierte Unternehmen Startup-Lösungen bei sich integriert haben? Dann lesen Sie unsere Kooperationsinterviews und vergessen Sie nicht, unseren monatlichen Newsletter mit Neuigkeiten aus der Startupwelt zu abonnieren.

Beispiele für erfolgreiche Kooperationen zwischen Startups und etablierten Unternehmen:

Wiederverwendung von Baumaterialien: Karstadt setzt auf Startup Concular

Batteriespeicher-Optimierung: LEAG energy cubes kooperieren mit NOVUM

Health Tech: eCovery kooperiert mit AOK PLUS

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.