Services für Landwirte: Eggers Landmaschinen kooperiert mit Betriebsmittelhelden

Die deutsche Landwirtschaft befindet sich im Umbruch. Innovativen Technologien, der Druck internationaler Märkte und strengere gesetzliche Vorgaben fordern die Landwirte und ihre Dienstleister heraus. Traditionelle Verfahren und eingeschliffene Routinen werden auf den Prüfstand gestellt. Ein Unternehmen, dem es trotzdem gelingt, ständig am Ball zu bleiben, ist Eggers Landmaschinen im norddeutschen Suhlendorf. Geschäftsführer Philip Eggers berichtet uns im Interview, warum strategische Partnerschaften mit Startups für ihn und seine 160 Mitarbeiter dabei eine wichtige Rolle spielen. 

Herr Eggers, würden Sie unseren Lesern zunächst berichten, worin genau Ihre Dienstleistungen für die Landwirte bestehen?  

Sehr gern! Als Landtechnik-Fachbetrieb liegt unser Schwerpunkt zum einen auf dem Vertrieb von Landtechnik und zum anderen auf den Services für unsere Kunden. Das heißt, wir sorgen mit Ersatzteilen, unseren Werkstätten und unserem mobilen Service dafür, dass keine defekte Maschine auf dem Feld stehen bleibt. Wir fühlen uns den Landwirten in unserer Region besonders verbunden, unterstützen darüber hinaus aber z. B. auch Kommunen, Unternehmen und Privatkunden.

Sie haben den Betrieb 2020 in dritter Generation übernommen und arbeiten seitdem verstärkt mit Startups zusammen. Wie kam es dazu? 

Ich habe nach meinem Studium zunächst für den Landmaschinenhersteller Claas gearbeitet. Im Rahmen der Entwicklung eines neuen Kundenportals für das Unternehmen habe ich mit einem Projektteam vier Monate lang in einem Berliner Co-Working-Space gearbeitet. In dieser Zeit durfte ich viele Startups kennenlernen und konnte neue Entwicklungen in der Branche verfolgen. Seitdem war für mich klar: Wenn wir am Puls der Zeit bleiben wollen, müssen wir mit Startups kooperieren.

Wir halten in erster Linie Ausschau nach neuen Produkten und Dienstleistungen, die für unsere Kunden interessant sind. Zum Teil treffen wir Startups, die sich noch in einem sehr frühen Stadium befinden und entwickeln die Ideen gemeinsam mit ihnen weiter. Dabei können wir den Startups nicht nur technisches Knowhow aus unseren Werkstätten bieten, sondern auch den direkten Kontakt zu unseren Kunden. Das gibt den Gründern beispielsweise die Möglichkeit, innovative Lösungen direkt in der Praxis auszuprobieren und sich Feedback einzuholen.

Können Sie uns mehr zu einer Kooperation berichten? 

Ja, gern! Zum Beispiel kooperieren wir mit den Betriebsmittelhelden. Viele Landwirte bestellen ihre Düngemittel heute noch ganz klassisch per Telefon oder Fax. Das ist erstaunlich, zumal die Automatisierung und Digitalisierung in anderen Bereichen der Landwirtschaft schon weit fortgeschritten ist. Die Betriebsmittelhelden wollen solche Prozesse mithilfe einer Plattform effizienter gestalten. Landwirte sollen ihre Düngemittel kostengünstig und schnell per App bestellen. Durch den einfachen Preisvergleich und die intuitive Bedienung sparen die Bauern Zeit und Geld.

Wie ist Ihre Kooperation mit den Betriebsmittelhelden ausgestaltet?

Ich bin bei den Betriebsmittelhelden zum einen als Investor involviert. Darüber hinaus unterstützen wir das Team beratend und können mit Erfahrungswerten und Kundenkontakten weiterhelfen.

Was passiert, wenn Startupkultur und traditionelle Landwirtschaft aufeinander treffen?

Gründer und Landwirte haben eine große Gemeinsamkeit: Sie denken und handeln sehr pragmatisch. Insofern gab es keinen “Clash of Cultures”. Einer der Gründer der Betriebsmittelhelden ist zudem selbst Landwirt. Das ist auf jeden Fall von Vorteil. Gleichzeitig sind Landwirte, wie wir alle, “Gewohnheitsmenschen”, denen es mitunter schwer fällt, Routinen über Bord zu werfen. Wer überzeugen möchte, sollte einen direkten Draht haben – und die Möglichkeit, Innovationen live zu zeigen.

Durch Ihre Startup-Kooperationen sind Sie sicher auf dem neuesten Stand: Welche Entwicklungen werden aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren für Landwirte eine zunehmende Rolle spielen? 

Im Foodbereich ändert sich gerade viel. Dabei geht es vor allem darum, weg vom chemischen Pflanzenschutz zu kommen und ökologischer zu arbeiten. Zukünftig wird es  vermehrt Roboter geben, die Unkraut jäten. Die Prozesse auf den Höfen werden automatisiert und digitalisiert. Aber auch Satellitentechnik, KI und Preisvorhersagen sind Themen, die weiter an Bedeutung gewinnen.

Kontakt

Webseite: landmaschineneggers.de

LinkedIn: Philip Eggers

Kooperation mit Betriebsmittelhelden

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.