Startup Speed Dating Event der VDMA Startup-Machine – Ein Nachbericht

Das Event der VDMA Startup-Machine fand anlässlich der Hannover Messe statt und hat zum Ziel, Maschinenbau und Industrie Startups zu vernetzen. Wie auch die Hannover Messe fand das Event in diesem Jahr digital statt. In diesem Rahmen erfolgte auch ein digitales, kuratiertes Startup Speed Dating, welches durch Ambivation unterstützt wurde. Wir berichten über Ablauf, Erfahrungen und Mehrwerte der Veranstaltung.

Vorstellung der TeilnehmerInnen

Zu den Teilnehmenden gehörten unter anderem Dr. Laura Dorfer, die Projektleiterin der VDMA Startup-Machine, Hartmut Rauen, stellvertretender Geschäftsführer des VDMA und Bernhard Spitzenberg, Senior Project Director der YoungTech Enterprises Deutsche Messe AG. Ergänzt wurde das Event durch Vorträge von Tim Claus Bardenhagen von der Firma DESMA, Timur Ripke von der Coman Software GmbH und Dr. Maximilian Stieler, Leiter des Innovationsmanagements der Firma KSB. Das Speed Dating wurde von Christoph Baier, dem Geschäftsführer von Ambivation organisiert und koordiniert.

Agenda

Zu Beginn des Events fand zunächst ein Opening als Kickoff statt. Dieses wurde von Dr. Laura Dorfer geleitet und präsentierte sowohl Ziele als auch Agenda des Events. Im Anschluss gab Hartmut Rauen in seinem Vortrag einen kurzen Überblick über Startups und die Maschinenbauindustrie, gefolgt von einer Präsentation von Bernhard Spitzenberg, dem Leiter der YoungTech Enterprises der Hannover Messe. Weiter ging es mit einem kurzen Briefing durch Christoph Baier zum Startup Speed Dating, welches im Nachgang stattfand. Für alle TeilnehmerInnen ohne passendes Match wurde in diesem Zeitraum ein alternatives Forenprogramm angeboten, welches unter anderem aus Erfahrungsberichten von Startup Kooperationen bestand. Zum Abschluss fand eine Diskussionsrunde statt, an der alle Vortragenden beteiligt waren, und ihre gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse untereinander austauschen konnten.

Startups und Maschinenbau – ein perfect Match

Mit seiner Präsentation konnte Hartmut Rauen die Teilnehmenden nicht nur thematisch auf das Event einstimmen, sondern auch wertvolles Wissen vermitteln. Er berichtete vom Wachstum der Branche in den letzten Jahren, die zudem Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber ist. Die Maschinenbauindustrie, die durch ihre Innovationskraft gleichzeitig als Enabler für die Wirtschaft fungiert, bietet jede Menge potential für Kooperationen. Kooperation fördern, diesem Zweck dient die VDMA Startup-Machine, welche 2017 in Zusammenarbeit mit Dr. Eric Maiser und Dr. Laura Dorfer ins Leben gerufen wurden. Die Startup-Machine arbeitet mit Pitches, Hackathons und der Online Plattform Startup Radar Dashboard, und bietet somit Möglichkeiten, um Startups und die Industrie zu vernetzen und Innovationskultur in den Maschinenbau zu tragen. Insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Wasserstoffwirtschaft, Antriebstechnologie und Circular Economy können innovative Technologien in Zukunft großen Mehrwert bieten.

Wie geht es weiter? Inspiration, Partner, Austausch

Als nächstes kam mit Bernhard Spitzenberg der Senior Project Director der YoungTech Enterprises, die jedes Jahr im Rahmen der Hannover Messe stattfinden, zu Wort. Er stellte sowohl das Startup Programm als auch das Anmeldeverfahren zur Hannover Messe vor. Bei der Hannover Messe geht es um Austausch, die Aussteller können aktiv auf die Besucher zugehen und auf verschiedenen Wegen mit ihnen in Kontakt treten. Damit dies in diesem Jahr auch online möglich ist, kann man sich bequem über die Website der Hannover Messe registrieren und online am Event teilnehmen. Am 12.04. fand der offizielle Startschuss zur Hannover Messe 2021 statt.

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Startup Speed Dating

Bevor das Startup Speed Dating begann, gab es ein kurzes Briefing durch Ambivation Geschäftsführer Christoph Baier, den Organisator des Speed Datings. Um dieses vorzubereiten, konnten sich sowohl Unternehmen und Startups vorher anmelden. Von 27 angemeldeten Unternehmen hatten manche konkrete Bedarfe, andere waren allgemein an Kooperation interessiert. Diesen Unternehmen wurden Startup-Vorschläge per Mail gesendet. So konnten 45 Matches realisiert werden, welche sich anschließend in 1-1- Gesprächen kennenlernen durften. Damit dies möglichst reibungslos verlaufen konnte, gab Christoph Baier noch einige Tipps für das Speed Dating. Dazu gehörte unter anderem, sich die 15-20 Minuten pro Partner gut einzuteilen, das persönliche Kennenlernen nicht zu vernachlässigen, und Erwartungen direkt klar zu kommunizieren. Nach der Veranstaltung stand der gesamte Katalog der 90 Startups zum Download in Form von Startup Profilkarten bereit.

Alternativprogramm zum Startup Speed Dating 

Da nicht alle Startups und Teilnehmer ein passendes Match bekommen konnten, fand parallel zum Speed Dating ein alternatives Forenprogramm statt. Dieses Begann mit einem Vortrag über die Entmystifizierung der Corporate Startup Zusammenarbeit, gehalten von Dr. Maximilian Stieler. Er ist Leiter des Innovationsmanagements bei KSB, und konnte einige spannende Erfahrungen aus Kooperationen von KSB mit Startups teilen. Zum Anbahnen von Kooperationen sind seiner Meinung nach folgende Punkte wichtig: choosing the right tool, keep an overview, stand out, aim precisely, find the same language, be patient und take a risk.

Hier konnte auch Tim Claus Bardenhagen in seinem Vortrag direkt anknüpfen. Er ist strategischer Produktmanager bei dem mittelständischen Schuhersteller DESMA. Bei der Firma, die 1946 in Bremen gegründet wurde, arbeiten etwa 225 Mitarbeiter. Für Startups unterscheidet sich die Zusammenarbeit somit von Kooperationen mit großen Corporates. Da Produktlebenszyklen heute immer kürzer werden, und die verschiedenen Entwicklungsphasen, wie Design, Produktion und Verkauf immer enger verbunden sind, können Startups mit ihrer Agilität hier großen Mehrwert bieten. DESMA kooperiert jedoch nicht nur mit Startups, sondern auch mit größeren Unternehmen, wie z. B. HP. Hier nimmt DESMA die Position des „kleineren“ Partners ein und kann Kooperationen somit quasi aus der Startup Perspektive betrachten. Es kam auch vor, so Herr Bardenhagen, dass zu viele Hürden auftraten –  in solch einem Fall ist es wichtig, dies zu erkennen und die Zusammenarbeit einvernehmlich beenden zu können.

Diese Erfahrung machte auch Timur Ripke, Mitgründer und CEO der Coman Software GmbH, die sich inzwischen erfolgreich vom Startup zum Scaleup entwickelt hat. Zwischen Startups und Unternehmen gibt es oftmals große Unterschiede, an denen Kooperationen scheitern können. Damit dies nicht passiert, berichtete er in seinem Beitrag „How (not) to start with Startups“, wie man Probleme in einer Kooperation erfolgreich umgehen kann. Die vier wichtigsten Punkte, auf die geachtet werden sollte sind Vertrauen und Verständnis, der Unterschied zwischen Erwartung und Realität, zwischen Struktur und Agilität, sowie die Erkenntnis, ob eine Kooperation wirklich sinnvoll ist.

Diskussionsrunde

Abschließend fand eine Diskussionsrunde statt, in der alle RednerInnen und TeilnehmerInnen ihre Mehrwerte und Erfahrungen miteinander austauschen konnten. Unter anderem wurde die Frage diskutiert, wie Zusammenarbeiten zwischen Startups und Maschinenbau erfolgreich gelingen könne. Denn obwohl sie immer beliebter werden und jede Menge Potential bieten, scheitern zwei von fünf Kooperationen. Damit die Erfolgsquote höher wird, braucht es eine Innovationsstrategie, erklärte Dr. Maximilian Stieler. Dazu gehören auch ein oder mehrere feste Ansprechpartner im Unternehmen, an die Startups und Innovatoren sich wenden können. Laut Christoph Baier fehlt dieser Ansprechpartner aktuell noch bei über 50% der Unternehmen. Insbesondere im Mittelstand gibt es nicht immer eine eigene Innovationsabteilung. Hier sollte also das Projektmanagement gut funktionieren. Außerdem kann es sinnvoll sein, zu Beginn in mehrere Bereiche hinein zu schnuppern, sich jedoch früher oder später auf entsprechende Bedarfe zu konzentrieren. Dafür sollten Unternehmen sich Zeit nehmen, jedoch nicht den Punkt verpassen, um ins „Doing“ zu kommen.

Die Abschlussmessages der Redner zielten ganz auf Förderung von Kooperation und Innovation ab. Laut Dr. Maximilian Stieler gehören Startups zu jeder Innovationsstrategie dazu. Seiner Meinung nach muss sich die deutsche Kultur von dem Ziel der Fehlervermeidung verabschieden. Nur wenn Risiken eingegangen werden, kann man die Trefferquote erhöhen. Um dies zu bewerkstelligen, kann man zunächst mit einem Pilotprojekt beginnen, riet Christoph Baier. Außerdem empfahl er, besonderen Wert auf systematische Strategien und Passgenauigkeit zu legen. Hier gibt es keinen Musterweg, berichtete Timur Ripke, daher ist es wichtig immer wieder kritische zu hinterfragen, und Durchhaltevermögen mitzubringen. Auch Herr Bardenhagen appellierte an Startups, weiter bei den Firmen, um Gehör zu bitten, dran zu bleiben und nicht aufzugeben. Denn auch wenn eine Kooperation nicht erfolgreich war, kann dies trotzdem ein Gewinn sein, und einen Lerneffekt mit sich bringen, der der nächsten Zusammenarbeit zum Erfolg verhilft.

Obwohl das VDMA Event nicht in gewohnter physischer Form stattfinden konnten, konnten die TeilnehmerInnen von der Veranstaltung profitieren. Das Online Format bot die Möglichkeit Wissen zu vermitteln, Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Mehrwerte zu teilen. Durch das Speed Dating konnten sowohl Unternehmen als auch Startups interessante Partner kennenlernen, um den Grundstein für zukünftige Kooperationen zu legen. Dennoch freuen wir uns darauf, im nächsten Jahr wieder persönliche Gespräche und Diskussionen zu erleben, um Startups und den Maschinenbau weiter zusammenzubringen.

Hier gelangen sie zur Event-Ankündigung der VDMA Startup-Machine.

Hier finden sie die Startup Profilkarten der Startups des Speed Datings.

Titelbild Quelle: Hannover Messe

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.