Win-win-Situation: Uniwunder und MLP kooperieren bei Workshops für Studierende
Eine Kooperation, bei der es nur Gewinner gibt? – Das Dresdner Startup Uniwunder und der Finanzdienstleister MLP machen genau das möglich. Während ein Team um Nicolas Mesa und Matthias Auer als junge Gründer 2016 mit der Idee startete, Studierende mit kostenlosen Angeboten rund um Studienunterstützung, Weiterbildung, Ausland, Finanzen und Jobeinstieg zu versorgen, suchte das Finanzunternehmen neue Strategien im Netz, um junge Menschen dort zu erreichen. Die Wege kreuzten sich und 2020 fanden bereits mehr als 37.500 Studierende über die Uniwunder-Plattform hochschulinitiative-deutschland.de den Weg in MLP-Workshops zu wichtigen Themen wie Steuererklärung für Studierende, Excel oder “In 30 Tagen zur Thesis”. Warum sich das für alle Beteiligten lohnt, hat uns Gesellschafter und CTO Matthias Auer von Uniwunder im Interview erklärt.
Matthias, wie seid ihr auf die Idee gekommen, Uniwunder zu gründen?
Wir hatten schon zu Studienzeiten viele Ideen für Angebote, die Studierende und Absolventen erfolgreicher machen könnten. Gute Workshops zu Themen wie Excel gibt es nur selten, Auslandsprogramme sind meistens recht starr und für individuelle Unterstützung rund um Bewerbung und Karrieren fehlt den Mitarbeitenden von Hochschulen oft schlicht die Zeit. Mit hochschulinitiative-deutschland.de haben wir eine Mehrwertplattform für Studierende entwickelt, die diese Lücken schließt. Wir sehen uns als Ergänzung zur Uni. Wichtig ist uns, dass alle Angebote die über Uniwunder vermittelt werden, prinzipiell für die Studierenden kostenlos sind.
Wie habt ihr MLP kennengelernt?
Ich habe selbst als Student an einem MLP-Workshop teilgenommen. Damals bot das Unternehmen diese vor allem auf lokaler Ebene im vergleichsweise kleinen Rahmen an. Ich sah sofort Anknüpfungspunkte für unsere Plattform. Wir wollten gern Workshops in unser Portfolio aufnehmen, standen aber vor der Herausforderung, dafür eine Finanzierung, Dozenten und Räumlichkeiten zu finden.
Schon bei den ersten gemeinsamen Gesprächen hat sich gezeigt, dass das Ganze eine erfolgreiche Kooperation werden könnte. MLP hatte das Education Segment bereits entdeckt, um auf sich aufmerksam zu machen – im Recruiting und für die eigenen Beratungsdienstleistungen. Bereits 1999 hatte MLP eine Corporate University gegründet, an der die MLP Beraterinnen und Berater qualifiziert werden – auch als Grundlage für Workshops, die sie für Studierende geben.
Damit war MLP aber noch wenig im digitalen Bereich aktiv, erst recht nicht auf Social Media. Darin wiederum lag unsere Stärke. Heute bildet MLP einen großen Teil der Workshop-Sparte auf unserer Plattform ab.
Was waren die nächsten Schritte?
Durch unsere Zusammenarbeit konnten wir schon im ersten Jahr an über 60 Standorten in Deutschland Workshops anbieten. Das war ein großer Erfolg. Wir haben eine Nerv getroffen. Besonders das Thema “Steuererklärung für Studierende” kam bei der Zielgruppe gut an. Viele Studierende können Studiengebühren und Bücher absetzen und dadurch viel Geld sparen. Man muss aber wissen, was dabei zu beachten ist. Dieses Thema – nicht zu verwechseln mit einer Steuerberatung – ist bis heute in unserem Portfolio.
Anschließend haben wir das Workshop-Angebot auf unserer Plattform weiter ausgebaut. Dabei ist uns das Thema Qualität besonders wichtig. Wir sammeln Feedback von allen Teilnehmenden und freuen uns, dass wir im Schnitt gut 4/5 Sterne erreichen. Parallel dazu geben wir natürlich auch unseren Referenten Feedback.
Inzwischen arbeiten wir mit MLP zudem auf unserer zweiten Plattform Talentagent.de zusammen. Dort bieten wir Absolventen Unterstützung bei der Suche nach dem Traumjob und ergänzend die Möglichkeit, ihre Bewerbung von Experten gegenchecken zu lassen und ein persönliches Coaching wahrzunehmen.
Das hört sich alles prima an – vor allem für die Studis. Kannst du noch ein bisschen genauer erklären, wie euer Geschäftsmodell funktioniert? Wie lohnt sich das Ganze für euch und MLP?
Gern! MLP hat bei Uniwunder eine Minderheitsbeteiligung. Das Team kümmert sich um die Ausgestaltung der MLP-Workshops sowie die entsprechenden Dozenten, Räume usw. Wir von Uniwunder erreichen über unsere Plattform potentielle Teilnehmer und werden von MLP für diese Leistung vergütet. Inzwischen haben wir über 50 Prozent Markenbekanntheit bei den Studierenden und sind auf über 25 Mitarbeitende angewachsen.
MLP profitiert im Umkehrschluss, weil die Teilnehmer bzw. Nutzer durch uns mit dem Finanzdienstleister erstmals in Berührung kommen und dabei positive Erfahrungen sammeln. Viele wenden sich direkt im Anschluss an den Workshop oder später, wenn sie fest im Berufsleben stehen, wieder an MLP, um sich dann in Finanzfragen beraten zu lassen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen etablierten Unternehmen schwer fällt, solche jungen Zielgruppen zu erreichen. Die Lebenswirklichkeiten und die Mediennutzung der verschiedenen Generationen driften immer stärker auseinander. Seid ihr offen für weitere Unternehmen, die Workshops und Angebote über eure Plattformen zur Verfügung stellen wollen?
Ja, wer Interesse hat, kann sich gern bei uns melden! Wichtig ist uns bei jedem Partner, dass die Angebote den Studierenden einen echten Mehrwert bieten. Das können z. B. Workshops, Auslandsprogramme, Studienprogramme, Stipendien, Beratungen oder Jobmessen sein. Für Partythemen sind wir nicht offen.
Was braucht es aus deiner Sicht, damit eine Kooperation zwischen etablierten Unternehmen und Startups funktioniert?
Vertrauen spielt eine große Rolle. Das Team von MLP war von Anfang an intensiv bemüht, mit uns auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Wir hatten Ansprechpartner, die an uns geglaubt haben und für unsere Ideen bei MLP intern eingetreten sind.
Für Startups ist es wichtig, die Prozesse in etablierten Unternehmen zu kennen und zu akzeptieren und nicht gegen Windmühlen anzukämpfen. Es hat meistens seinen guten Grund, warum Entscheidungen mitunter länger dauern. Sinnvoll ist es aber, sich immer wieder einzubringen und an Meetings teilzunehmen. So erkennt man schneller, was gebraucht wird und kann mit etwas Glück sowie den richtigen Informationen dabei helfen, Prozesse abzukürzen.
Kontakt:
Webseite: uniwunder.com
LinkedIn: Matthias Auer
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