Startups@ISH digital – Matchmaking für Startups und Unternehmen
Im Interview mit Christoph Baier von Ambivation, berichtet Kerstin Vogt über die diesjährige ISH. Diese findet als Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Klima normalerweise in Frankfurt statt, in diesem Jahr allerdings digital. Heute geht es um Möglichkeiten des Kennenlernens für Startups und Unternehmen im Rahmen der Messe, Zukunftsperspektiven und Potentiale von Startups in der Bau- und Energiebranche.
Christoph: Herzlich willkommen zum Interview mit Kerstin Vogt die heute mit uns über die ISH spricht. Kerstin, Herzlich willkommen.
Kerstin: Hallo Chris, danke für die Einladung!
Christoph: Kerstin, vielleicht zum Start, stell Dich doch einmal kurz persönlich. Wer bist Du? Was machst Du?
Kerstin: Ich bin Kerstin Vogt, Geschäftsführerin bei der VdZ. Wir sind der Dachverband der Gebäudetechnik hier in Berlin und wir sind daneben auch noch einer der Träger der ISH seit über 60 Jahren. Ich bin heute hier um mit Euch ein bisschen über die ISH zu sprechen und was wir für Startups in zwei Wochen zu bieten haben.
Christoph: Perfekt! Und was ist die ISH und warum sollte ich sie als Startup und Unternehmen nicht verpassen?
Kerstin: Die ISH ist die internationale Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Klima. Normalerweise ist sie der große Branchentreffpunkt alle zwei Jahre in Frankfurt am Main. Dieses Jahr, wie so viele andere Messen auch, wird die ISH ins Digitale übersetzt und findet vom 22. bis zum 26. März auf einer digitalen Plattform statt. Auf der ISH stellen Aussteller aus dem Bereich Gebäudetechnik ihre Technologie und Lösungskonzepte vor. Eigentlich war der Fokus der ISH schon immer auf dem schonenden Umgang mit Wasser aber auch mit Energie. Und das ist sicherlich jetzt in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Wir setzen wichtige Impulse, zu nachhaltigen umweltschonenden Energieverwendung von Gebäuden. Für Startups, die in der Gebäudebranche Fuß fassen wollen, für die ist die ISH denke ich ein Must-Event. Das sollte man nicht verpassen, um einfach den Markt kennenzulernen und neue Kundengruppen zu erschließen. Gerade wenn man sich an Planer oder an Handwerker richtet, dann findet man die auf der ISH, und natürlich auch potentielle Geschäftspartner. Nur auf der ISH findet man wirklich geballt diese ganze Branche zusammen. Auch wenn das in Frankfurt nicht stattfinden kann, glaube ich, dass wir das auch digital ganz gut hinbekommen.
Und umgekehrt natürlich auch an Unternehmen unserer Branche, wir haben rund dreißig Startups in diesem Jahr, die sich auf der ISH auch als Aussteller präsentieren, die ihre Produkte und Dienstleistung aus den Bereichen Lüftung, Luftqualität, Digitalisierung von Gebäudetechnik, ressourcenschonende Nutzung von Wasser und aus dem großen Bereich Speicherung erneuerbare Energien zeigen werden. Unser Anliegen, und das ist ja auch das Anliegen von Ambivation, ist die Kooperation von Startups und Mittelstand anzureizen und gemeinsam an den großen Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten. In erster Linie sollten auf der ISH die beiden Gruppen dann natürlich ins Gespräch kommen. Den Rahmen darum setzen wir noch mit einem spannenden Konferenzprogramm, wo wir für die Programme sowohl die Perspektive als auch die Potentiale der Startups beleuchten.
Christoph: Super, da bin ich auch schon sehr gespannt und wie Du sagst, da teilen wir Einiges. Was mich noch interessieren würde, welche Chancen bieten denn die auf der ISH vertreten Branchen den Besuchern und den Teilnehmern?
Kerstin: Ich würde sagen da gibt es kaum eine andere Branche außer dem Bereich Wasser, Wärme und Klimatechnik die an so vielen wichtigen Zukunftsthemen unserer Zeit arbeitet. Wir haben natürlich aktuell wie nie über die Corona Pandemie jetzt das Thema Lufthygiene und auch Raumklima, was einen sehr großen Fokus auf der ISH hat. Daneben steht die ISH in diesem Jahr ganz im Zeichen des EU Green Years, der Klima-Ziele. Rund 40% der ganzen Energie in Deutschland wird in Gebäuden verbraucht und davon fallen nochmals um 80% auf Heizung und Wasser-Bereitung. Bis wir 2050 klimaneutral sein wollen, ist noch ein ganz schön weiter Weg, bei dem wir wirklich viel Innovationen brauchen. Und die steigende Anzahl an Green-Startups in den letzten Jahren zeigt ja auch, dass Gründer wirklich mehr bewegt, als jetzt das nächste große Ding zu starten, sondern dass man wirklich nachhaltig Etwas bewegen möchte. Wenn man das Ganze noch kombiniert, mit den Digitalisierungspotenzialen in der Gebäudetechnikbranche, haben wir sicherlich auch noch eine ganze Menge Aufholbedarf. Da fällt mir kaum ein spannenderes Feld ein, wo sich Startups tummeln könnten. Da würde ich alle, die einen Fokus auf Nachhaltigkeit legen wollen, in ihrer Gründung, einfach in der Gebäudetechnik willkommen heißen. Das zeigt die ISH sowohl in den Konferenzprogrammen, aber auch in den Unternehmen, die dort ausstellen ganz stark.
Christoph: Super, vielen Dank! Ich finde auch das Thema CleanTech, GreenTech, alles was da Einfluss nimmt unglaublich wichtig. Das gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ich sage mal gesellschaftlich ist das glaube ich schon lange so, jetzt kommt auch politisch der Treiber und wirtschaftlich gibt es ja auch ein paar Faktoren, die das vorantreiben. Spätestens durch die Politik.
Kerstin: Ja! Am Anfang hat man sehr viel im Bereich Strom und Energieerzeugung über Klimaschutz gesprochen. Jetzt lag der Fokus lange auch auf Mobility, da gibt es ja auch sehr viele Startups, die sich da tummeln. Aber als ich in die Branche gekommen bin, wurde immer vom schlafenden Riesen „Wärmemarkt“ gesprochen, und ich glaube das hilft, wenn da ein paar junge Leute auch mal dran kitzeln, dass der Riese aufwacht.
Christoph: Super. Gibt es denn für die Startups ein ganz konkretes Angebot, das ihr auch bietet, um mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen?
Kerstin: Ja, wir haben auf der ISH das Programm „Startup@ISH digital“. Das ist jeden Tag ein festes Messe-Format im Top-Themen Kanal, also im Konferenzprogramm der Messe. Da gibt es zum einen quasi als Themen-Programm zum Angucken einen täglichen Talk, mit dem wir die Startup-Perspektive auf Branchenthemen lenken wollen. Wir haben die Themen GreenTech, Wasserstoff, BlockChain, Wärmemarkt und Digitalisierung im Handwerk, was auch ein ganz großer Bereich ist, der in unserer Branche relevant ist. Und wir haben sechsundzwanzig Startups, die in Pitches ihre Geschäftsmodelle vorstellen. Da kann ich als Unternehmen natürlich auch schon gucken, welche Startups sind für mich als Unternehmen interessant und wo möchte ich im Nachgang vielleicht nochmal ins Gespräch kommen. Für Unternehmen auch noch mal, für die Startups eher so Neuland sind, haben wir ein Format, dass wir „How to Startup“ genannt haben. Das ist quasi ein Crashkurs über die Startup Welt, in dem man die Begriffe, das Thema Startup Mentalität, zu Kooperation von Startups und Mittelstand erklärt. Und hoffentlich, nachdem man das Format geschaut hat, dann auch Lust hat ins Gespräch zu kommen. Und um dann konkret auf deine Frage zu kommen zum miteinander sprechen, zum einen bietet die ISH-Plattform schon direkt bei der Anmeldung einen Matchmaking Algorithmus, wo man auch direkt anklicken kann, dass man sich für Kooperationen mit Startups interessiert. Da werden einem dann auch schnell Startups angezeigt. Und es gibt zum anderen auch noch zwei spontane Matchmaking Formate während der Messe. Die finden zu zwei festen Uhrzeiten statt, einmal Dienstag und Donnerstag. Da werden die Gesprächspaare gematched, wie bei einem Speeddating, und man kommt da auch nochmal spontan ins Gespräch, mit ganz neuen Partnern, auf die man vielleicht sonst nicht gekommen wäre. Und dann gibt es natürlich auch den klassischen Weg, über die Ausstellersuche. Ich habe es grade schon gesagt, wir haben dreißig Startups, die als Aussteller mit dabei sind. Die freuen sich natürlich auch, wenn da direkt Gesprächsangebote an sie geschickt werden, das kann man auch über die Plattform machen.
Christoph: Perfekt, super. Für die Startup Pitches habe ich mich schon angemeldet, das geht ja sehr bequem bei Euch digital und da freue ich mich schon drauf. Jetzt zum Abschluss vielleicht noch die Frage an Dich Kerstin, warum engagiert sich der VdZ.e.V. als Gebäudetechnikverband so stark für Startups?
Kerstin: Ja, vielleicht auch da die Historie, wir hießen mal Vereinigung der Zentralheizungswirtschaft, uns gibt es wirklich schon sehr lange. Daraus ist dann der moderne Gebäudetechnikverband geworden. Insgesamt seit über sechzig Jahren vertreten wir Interessen der dreistufigen Wertschöpfungskette der Gebäude- und Energietechnik aus Industrie, Großhandel und Handwerk. Ich habe das eben schon ein Stück weit gesagt, unsere Branche bewegt sich wirklich am Puls verschiedener Megatrends. Digitalisierung und Klimawandel als ganz große Buzzwords. Um diese Herausforderung zu meistern brauchen wir den Impuls von jungen Innovationstreibern. Da haben wir uns zum Ziel gesetzt, Gründer mit etablierten Unternehmen der Branche zusammenzubringen, Austausch von Ideen fördern, rund um Heizung, Lüftung, Gebäudetechnik. Und wir wollen auch als WissensvermittlerInnen beim Thema Startups in die Branche hineinwirken, um auf das Thema Startups Lust zu machen. Unser Hauptziel ist dabei Vernetzung, also wir bringen Startups immer dorthin, wo sich die Branche auch trifft. Das ist jetzt natürlich das Highlight, die ISH digital, aber auch auf weiteren Formaten, wir machen Speeddatings, oder wenn wir Netzwerkabende hier in Berlin machen, dann laden wir Startups auch dahin mit ein.
Christoph: Super, das klingt doch sehr spannend. Wenn jetzt Startups oder Unternehmen bei der ISH Digital teilnehmen möchten, wie bekommen sie ein Ticket?
Kerstin: Wir haben als VdZ noch ganz viele kostenlose Besuchertickets, einfach bei mir melden unter startup@vdzev.de. Oder, wem das jetzt zu schnell ging, ich glaube sowohl über Euch als auch über uns kommt man da Ruckzuck noch an einen Besuchergutschein.
Christoph: Genau, da stellen wir gerne den Kontakt her. Super, von meiner Seite, vielen Dank Kerstin, dass Du Dir Zeit genommen hast, um die ISH digital und die Startup-Aktivitäten dort vorzustellen. Ich freue mich schon auf die Teilnahme.
Kerstin: Danke Dir, bis dann!
Link zu ISH digital: https://ish.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html
Link zum VdZ e.V. : https://www.vdzev.de
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Über Ambivation
Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.