Startups und der öffentliche Sektor / die öffentliche Hand
Heute geht es im Rahmen unserer Serie „Startups kennenlernen“ um Kooperationen zwischen Startups und dem öffentlichen Sektor, auch öffentliche Hand genannt. Darunter fallen unter anderem Städte, Gemeinden, Kommunen und die öffentliche Verwaltung. Warum es für sie sinnvoll ist, mit Startups zusammenzuarbeiten und welche Vorteile dies bietet, erklären wir in unserem Artikel. Außerdem stellen wir einige spannende Fallbeispiele von erfolgreichen Kooperationen zwischen Startups und der öffentlichen Hand vor.
Kooperationen zwischen Startups und dem öffentlichen Sektor
Zu den Aufgaben des öffentlichen Sektors gehört unter anderem die Organisation und Verwaltung von Schulen, Kinderbetreuung, Infrastruktur, Wirtschaftsförderung sowie des öffentliche Nahverkehrs. Hier kommen nun die Startups ins Spiel, denn bei der effizienten Bewältigung dieser Aufgaben können sie mit ihren innovativen Ideen Unterstützung leisten. Da Startups und der öffentliche Sektor teilweise sehr gegensätzlich funktionieren, unterscheidet sich diese Form der Kooperation von jenen im gewöhnlichen B2C oder B2B Bereich.
Für Startups besteht manchmal die Schwierigkeit, dass die öffentliche Hand sich bei der Partnerauswahl gerne auf deren Referenzen bezieht. Um Startup und öffentlichem Sektor dennoch zusammenzubringen und eine Kooperation zu ermöglichen, können speziell darauf ausgerichtete Kennenlern-Initiativen hilfreich sein. Dazu zählt z. B. „myGovernment“, ein Programm, welches sich für die Vernetzung von Startups und dem öffentlichen Bereich engagiert und Zusammenarbeiten fördern möchte. Denn haben beide Seiten erst zueinander gefunden, kann die Partnerschaft für beide ein Win-Win sein.
Fallbeispiele erfolgreicher Kooperationen
Um die Vorteile von Kooperationen zwischen Startups und dem öffentlichen Sektor besser zu veranschaulichen, möchten wir hier einige Fallbeispiele vorstellen. Ein Startup, welches bereits erfolgreich mit der öffentlichen Hand zusammenarbeitet, ist Polyteia. Das Team des jungen Unternehmens nutzt intelligente Steuerungsplattformen, um Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen. Denn Städte und Gemeinden stehen häufig vor dem Problem, dass sie ihre Daten in unterschiedlichen Systemen sammeln, welche nicht miteinander kommunizieren. So können in gewisser Weise Silos entstehen. Dem möchte Polyteia entgegenwirken, indem sie Daten und Systeme zusammenbringen und den Entscheidungsträgern gesammelt zur Verfügung stellen. So unterstützen sie das Ziel, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben. Als Kooperationspartner aus dem öffentlichen Sektor konnte das Startup bereits die Stadt Goslar gewinnen, für die es ein Modul zur Steuerung der inneren Verwaltung entwickelte. Auf unserem Blog finden sie ein Interview mit Faruk Tuncer, dem Mitgründer von Polyteia.
Ein weiterer erfolgreicher Use Case, bei dem auch Ambivation mitwirken konnte, ist der der Nassauischen Heimstätte. Diese ist mit über 60.000 Wohneinheiten in Thüringen und Hessen eines der führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Für Hubitation, den Startup Accelerator der Nassauischen Heimstätte konnte Ambivation ein Startup Scouting durchführen. Im Rahmen des Scoutings wurde ein Startup gesucht, welches einen KI-basierten Chatbot bieten kann, um die Kommunikation im IT-Support einfacher und effizienter zu gestalten. Mithilfe des final ausgewählten Partners konnte die Nassauische Heimstätte den Anwendungsfall und die Technologie validieren. Mehr dazu finden Sie in unseren Use Cases.
Das Kooperationsbeispiel des Startups Aristech und der Stadt Heidelberg dreht sich ebenfalls um KI-basierte Technologie. Das junge Heidelberger Unternehmen entwickelt Systeme zur Sprachsynthese, Stimmerkennung sowie Spracherzeugung. Diese werden sowohl zur Kommunikation mit Sprach-Bots, aber auch für automatisierte Ansagen in Zügen und an Bahnhöfen verwendet. Zu Beginn der Corona Pandemie brauchte die Stadt Heidelberg eine schnelle und einfache Lösung, um den Andrang auf ihre Informations-Hotline bewältigen zu können. Hierfür entwickelte Aristech innerhalb kurzer Zeit einen Sprach-Bot, der die Corona-Hotline der Stadt unterstützte.
Startupkooperationen können also nicht nur für private Unternehmen, sondern auch für die öffentliche Hand sehr sinnvoll sein und Mehrwerte bieten. Eine Hürde, auf die Startups gelegentlich stoßen ist, dass der öffentliche Sektor oftmals Referenzen sehen möchte. Dies kann für junge Unternehmen schwierig sein, weshalb hier schonmal ein Vertrauensvorschuss benötigt wird. Ist dieser erste Schritt getan und die Zusammenarbeit wird eingeleitet, kann sie viele Vorteile und einen gegenseitigen Lerneffekt bringen. So können sich Startups z. B. von der Organisation des öffentlichen Sektors einiges abschauen. Dieser wiederum kann von der Schnelligkeit, Effizienz und Innovationskraft der Startups profitieren.
Über Ambivation
Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.