New Work: Berliner Startup Lano hilft Unternehmen bei der Kooperation mit Freelancern

„Covid19 hat uns in puncto Remote Work ins Jahr 2030 katapultiert“ – mit treffenden Worten beschreibt Customer Success Manager Lara Schmidt, was aktuell viele Kunden von Lano erleben. Das 2018 in Berlin gegründet Startup bietet Unternehmen eine digitale Lösung, um die Zusammenarbeit mit Freelancern und Dienstleistern aus aller Welt zentral, schnell und rechtssicher zu managen – von der Beauftragung über das Projektmanagement bis hin zur Rechnungsverarbeitung. Für viele Unternehmen eine große Erleichterung – besonders in unsicheren Zeiten, in denen flexible Arbeitsverhältnisse mehr denn je gefragt sind. Wir haben mit Lara gesprochen und interessante Einblicke in die Kooperation mit etablierten Unternehmen gewonnen.

Lara, wie kam es zur Gründung von Lano und was genau ist deine Aufgabe als Customer Success Manager?

Unsere Gründer Markus Schünemann und Aurel Albrecht wissen aus ihrer eigenen beruflichen Vergangenheit, welchen Stellenwert externe Mitarbeiter für immer mehr Unternehmen haben. Allerdings lief die Zusammenarbeit meist alles andere als optimal ab. Um neue Talente schnell in Unternehmensabläufe zu integrieren, Projekte effizient und transparent zu steuern und schließlich die Auftragnehmer über Landesgrenzen hinweg reibungslos zu bezahlen, fehlt es zumeist an technischen Lösungen. Mit Lano haben wir eine Plattform entwickelt, die es Unternehmen unterschiedlichster Größen und Branchen erlaubt, bei Bedarf schnell mit den weltweit besten Talenten zusammenzuarbeiten und dabei den Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten.

Inzwischen sind wir stark gewachsen, arbeiten mit Freelancern und Unternehmen in über 80 Ländern zusammen. Ich bin seit April 2019 Teil des Teams und betreue als Customer Success Manager unsere Firmenkunden bei der Implementierung und Nutzung von Lano. Das heißt, ich stelle sicher, dass unsere Plattform bestmöglich in bestehende Unternehmensprozesse integriert wird und unsere Kunden ihre Ziele erreichen.

Wie wirkt sich die aktuelle Corona Krise auf Lano aus?

Durch die momentane Situation ist Arbeiten im Homeoffice auch für Unternehmen interessant geworden, die zuvor eher skeptisch waren. Covid19 hat uns in puncto Remote Work ins Jahr 2030 katapultiert. Davon profitieren wir bei Lano. Es sind zahlreiche Unternehmen auf uns zugekommen, weil sie gemerkt haben, dass wir genau die Lösungen bieten, die sie benötigen. Viele Unternehmen setzen zunehmend auf externe Mitarbeiter – um flexibel zu bleiben, aber auch um das bestmögliche Talent für den jeweiligen Job zu bekommen. Für Freelancer bzw. digitale Nomaden ist es natürlich attraktiv, von überall auf der Welt mit Kunden an spannenden Projekten arbeiten zu können. Unser Ziel ist es, für beide Seiten die Zusammenarbeit so effizient wie möglich zu gestalten, indem wir insbesondere zeitraubende Verwaltungsprozesse wie Vertragsmanagement oder Rechnungsverarbeitung für unsere Kunden weitgehend automatisieren.

Welche Risiken bestehen für Unternehmen, die mit Freelancern zusammenarbeiten?

Gerade in Deutschland ist Scheinselbständigkeit ein großes Thema. Wir bieten über Lano Unternehmen die Möglichkeit, sich beim Onboarding von Freelancern anhand von automatisierten Sicherheitsabfragen gegen Scheinselbstständigkeit abzusichern. Unsere Verträge bieten zudem beiden Parteien ein Plus an Sicherheit über den kompletten Zyklus der Zusammenarbeit. Alle Verträge werden in Lano zentral und digital abgelegt und können bei Bedarf schnell abgerufen werden. Bevor Verträge auslaufen, werden unsere Kunden rechtzeitig darüber informiert. Mit Lano lassen sich viele zuvor manuelle Prozesse automatisieren, wodurch zum einen (menschliche) Fehler eliminiert und zum anderen Zeit und Kosten eingespart werden können.

Kannst du uns von einem konkreten Unternehmen berichten, das eure Lösung bereits nutzt?

Da wäre z.B. Simpleshow, ein Unternehmen, das für große Kunden weltweit Erklärvideos produziert. Simpleshow hat sich bewusst entschieden, viele Freelancer einzusetzen, weil das Unternehmen dadurch schneller wachsen kann, ohne dass die Payroll unnötig aufgeblasen wird. Simpleshow arbeitet v.a. mit externen Autoren, Illustratoren und Motiondesignern zusammen, die alle mit Lano zentral verwaltet werden. Das heißt, über Lano erfolgt das Onboarding neuer Freelancer, die Auftragsvergabe und schließlich die Bezahlung.

Wie habt ihr eure Kooperation gestartet?

Wir haben gesehen, dass Simpleshow aktiv Freelancer sucht. Für uns ist das immer ein gutes Zeichen dafür, dass unsere Lösung interessant sein könnte. Wir sind dann auf Simpleshow zugegangen und haben mit den Verantwortlichen für das Freelancer-Management gesprochen und unsere Lösungen in einer Produkt-Demo vorgestellt. Bei Simpleshow war man sofort von Lano begeistert, weil sie bereits festgestellt haben, dass bei steigendem Wachstum viele manuelle Prozesse nicht mehr lange beibehalten werden können.

Wir haben uns dann gemeinsam angeschaut, wie wir die Prozesse von Simpleshow in Lano abbilden können. Direkt nach dem Start wurden alle bereits mit dem Unternehmen kooperierenden Freelancer zu Lano eingeladen. Anschließend ging es darum, dass sich die Beteiligten Schritt für Schritt an die neuen Prozesse gewöhnen. Die Zusammenarbeit wurde inzwischen auf alle Standorte von Simpleshow, z.B. in UK und Asien, ausgeweitet.

Das klingt ja super! Das heißt, ihr könnt Lano an die individuellen Bedürfnisse eurer Kunden anpassen?

Genau, bei Simpleshow ging es beispielsweise darum, die Projektsteuerung für alle Beteiligten transparent zu gestalten. Größere Projekte werden in Meilensteine gegliedert und jeder soll jederzeit den aktuellen Projektfortschritt nachvollziehen können. Eine solch granulare Projektmanagement-Lösung hatten wir vorher nicht und haben sie exklusiv für Simpleshow entwickelt. Inzwischen haben auch andere Kunden uns positives Feedback zu diesem neuen Feature gegeben.

Lara, vielen Dank für die spannenden Einblicke! Noch eine Frage zum Abschluss: Was denkst du, wie sich unsere Arbeitswelt in fünf bis zehn Jahren verändern wird?

Ein Blick in die USA hilft oftmals, Entwicklungen für Europa zu prognostizieren. Dort wird bereits in weit größerem Umfang mit Freelancern gearbeitet. Ich denke, dass die Aufgeschlossenheit gegenüber dem ortsunabhängigen Arbeiten in fünf bis zehn Jahren noch einmal deutlich höher sein wird. Die Unternehmen werden erkennen, dass sie mithilfe digitaler Tools wie Lano unkompliziert mit den besten Talenten überall auf der Welt zusammenarbeiten können.

Kontakt

LinkedIn: Lara Schmidt

Webseite: www.lano.io/de

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