Von den Kleinen lernen – Wie Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Startups die eigene Zukunft sichern

Hand auf’s Herz: Wer kann sich noch daran erinnern, was er als Jugendlicher oft von den Erwachsenen dachte? Richtig: Wenn ich älter bin, mach ich’s besser!
Mit der jugendlichen Perspektive auf die sich ständig verändernde Welt erschienen manche Handlungen des elterlichen Vormunds einfach nicht mehr zeitgemäß.
Spätestens wenn Sie bei der Diskussion über die Frage, welcher Planet auch „Abendstern“ genannt wird, vom Mittagstisch aufspringen und zur Brockhaus-Enzyklopädie rennen, während der Nachwuchs „Venus“ ruft, weil er Wikipedia auf seinem Handy bemüht hat, wissen Sie, wovon ich spreche.

Erfahrung ist nicht Wissen
Es ist mühsam und unschmeichelhaft, aber wir müssen uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Erfahrung nicht Wissen bedeutet. Je erfahrener wir werden, desto älter werden wir auch und desto größer wird der Teil des Wissens, den wir nicht wissen, weil er erst „nach unserer Zeit“ entstand.
Als Erfahrene im Kreislauf des Lebens gehört uns die Gegenwart. Die Zukunft gehört denen, die ihre Erfahrungen gerade machen!
Und von ihnen müssen wir lernen. Ihnen müssen wir zuhören. Sie müssen wir fördern, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Die Großen machen es vor
Extrem erfolgreiche Unternehmen, wie Google oder Facebook, machen es vor: Sie unterstützen Gründer und Startups systematisch, während diese ihre Erfahrungen machen. Sie lernen und hören zu, wie die Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle von morgen aussehen könnten. Und sie profitieren von dieser Form der Kooperation mit Startups! Durch den frühen Zugang zu Wissen sind sie vielen Wettbewerbern einen Schritt voraus.

Unternehmen, die ihr langjähriges Bestehen als einzigen Garant für den künftigen Erfolg verstehen, gehen dagegen das Risiko ein, unbemerkt und unvorbereitet ihre Geschäftsgrundlage zu verlieren.
„Disruptive Innovationen“, wie es sie in der jüngeren Geschichte häufig gegeben hat, verändern ganze Industriezweige in wenigen Jahren. Als Beispiel sei hier nur die Traditionsfirma “Kodak” angeführt, die die Digitalisierung der Fotografie um die Jahrtausendwende verschlief und nicht überlebte.

Während etablierte Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell disruptive Innovationen eher fürchten und behutsam „inkrementell“ vorgehen, brechen Startups bestehende Märkte auf oder schaffen völlig neue. Dabei gehen sie oft Risiken ein, die etablierte Unternehmen nicht auf sich nehmen könnten oder agieren mit einer Geschwindigkeit, die ohne großen Overhead nur mit einem kleinen Team zu leisten ist.

Startups sind Partner, keine Konkurrenten
Auf den ersten Blick mögen Startups also wie unberechenbare Konkurrenten wirken. Doch es liegt enormes Potenzial in einer Zusammenarbeit. Paart sich die Agilität und Kreativität von jungen, motivierten Gründern mit der Erfahrung, den Ressourcen und den Marktzugängen etablierter Unternehmen, profitieren beide Partner und effektiv entwickelte Innovationen können extrem schnell auf den Markt gebracht werden. Ein deutlicher Vorteil gegenüber konventionell agierenden Konkurrenten, der sich positiv auf das wirtschaftliche Entwicklungspotenzial beider Kooperationspartner auswirkt.

Deutschland auf dem richtigen Weg
Auch in Deutschland reift diese Einsicht allmählich. Der Auto-Riese Daimler unterstützte beispielsweise das E-Car-Startup “Tesla Motors”. Die Deutsche Telekom integriert Dienstleistungen des Musik-Startups „Spotify“ in ihre Angebote und die Deutsche Kredit Bank DKB vereinfacht das Versenden von Geld via Smartphone mit Hilfe des Startups “Cringle”.
In einer typischen Partnerschaft bieten etablierte Unternehmen Marktzugänge in Form einer breiten, soliden Kundenbasis, während junge Startups Innovationen einbringen, die das Produktportfolio etablierter Unternehmen erweitern und einen USP gegenüber der Konkurrenz schaffen.
Viele Startups suchen nach Möglichkeiten, mit etablierten Unternehmen in Kontakt zu treten. Nehmen Sie sie ernst, hören Sie zu, fördern Sie sie und wappnen Sie Ihr Unternehmen für die Zukunft!
Dieser Artikel erscheint ab September 2015 auch im Magazin „Gründermetropole Berlin“ der Berliner Wirtschaftsgespräche e.V.

Über Ambivation

Ambivation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Kooperationen und Innovationspartnerschaften. Dabei fördert Ambivation als Innovationsberatung und Matchmaker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Wir unterstützen Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung mit Startups. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Unser monatlicher Newsletter informiert zudem über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events.